Tadschikistan: Armes Land und freundlicher Empfang
Tadschikistan ist das ärmste der zentralasiatschen Länder, was nicht zuletzt daran liegt, dass ein großer Teil des Landes auf über 3000 m liegt. Nachdem uns die usbekischen Zöllner mit ihrer Übergriffkeit auch bei der Ausreise genervt hatten, war dann die Einreise nach Tadschikistan völlig problemlos. Freundliche Zoll- und Grenzbeamte halfen uns beim Ausfüllen der notwendigen Formulare und hießen uns in Tadschikistan willkommen. Welch ein Kontrast zu den usbekischen und kasachischen Grenzern. Wir hören in den nächsten Stunden immer wieder „Welcome to Tadschikistan“ von unterschiedlichsten Menschen.
Dann ging es erstmal in die Hauptstadt Duschanbe, die nur 60 km von der Grenze entfernt liegt. Duschanbe ist trotz 1,2 Millionen Einwohnern eine überschaubare, gut strukturierte Großstadt mit viel Grün und schattigen Boulevards. So zieht sich etwa die Rugati Street 12 km von Nord nach Süd durch die Stadt und ist architektonische Zeitzeugin der letzten Jahrzehnte: Altbauten aus dem frühen 19. Jh., sowjetische Regierungsgebäude, chinesische Glitzerhochhäuser. Wir laufen am ersten Tag von unserem Hotel aus einige Sehenswürdigkeiten zu Fuß ab: Den Rugati Park mit Präsidentenpalast und dem höchstem Fahnenmast der Welt (165m), den Platz der Freundschaft mit Ismail Somoni Denkmal und weiter unter Platanen auf dem Fußweg in der Mitte der Rugati Straße zum Bahnhof. Dieser ist menschenleer, denn es fahren nur Fernzüge. Dabei klingt der Fahrplan verheißungsvoll: Z.B. Duschanbe – Wolgograd, Fahrtzeit 24 Stunden, 1 x wöchentlich oder Duschanbe – Taschkent, Fahrzeit 15 Stunden, ebenfalls 1x wöchentlich . Omnipräsent in der Stadt ist der Präsident Emomalij Rahmon, mindestens an allen öffentlichen Einrichtungen hängt ein überlebensgroßes Bild von ihm an der jeweiligen Gebäudefront. Er ist seit 1994 im Amt und trägt den Titel „Führer der Nation“. Trotz dieser autokratischen Symbolik wirkt die Stadt modern und lebendig. Der Autoverkehr ist allerdings gruselig, sehr wildes Durcheinander mit unangenehmen Fahrern, die in neuwertigen, riesigen blankgeputzten Karren mit vollverdunkelten Scheiben für sich Sonderegeln im Straßenverkehr durchsetzen. Zun Glück gibt es ein recht gutes Busnetz, das wir gern in Anspruch genommen haben (auch Taxis sind sehr günstig).
Da die Reise von Duschanbe weiter in das Pamir-Gebirge geht, brauchen wir eine Erlaubnis für die Region, die sich GBAO-Permit nennt. Denn die Region ist in weiten Teilen Grenzgebiet zu Afghanistan und der Zugang wird streng kontrolliert. Zuständig ist dieselbe Migrationsbehörde, bei der man sich als Ausländer nach spätestens 5 Tagen registrieren lassen muss. Also ein Abwasch – nach 24 Stunden hatten wir unsere Permits und die Registrierungsbestätigung – 250 Somoni fürs Permit (21 Euro) und 20 Somoni (1,70 Euro) für die Registrierung je Person.

















Inge und Wilfrid
Das ist doch mal was: Ralf mit fünf Damen als Hahn im Korb (Laubengang), dazu mußte er erst bis nach Tadschikistan fahren…….!!!!
Und Lenin in Öl und Gold träumt noch immer den großen Traum CCCP, irgendwie war da doch was mit; wer zu spät kommt den bestraft….. ……
Die Platanenallee mit herrlichem Lichtspielen ist wohl eine Oase in der Stadt, in der vermutlich um die Mittagszeit die Luft glüht. Aber Euer Ziel, Pamir Highway, wird für Kühlung sorgen, wenn er wohl auch den einen oder anderen Schweißtropfen auf Eure Stirn erzeugen wird. Die bekannten Bilder sind spektakulär und abenteuerlich genug. Also auf zu neuen Zielen. Gute Reise weiterhin, und haltet Augen und Sinne offen.
Tschüss, und alles liebe von uns.