Alexander sein See – der Iskanderkul: Camping tadschik
Auf dem Weg in den Norden Tadschikistans ging es zunächst an den Iskanderkul, einem auf 2250m gelegenen wunderschönen Gebirgssee, an dem auch der Leader of the Nation ein Ressort haben soll. Sich in Tadschikstan fortzubewegen, bedeutet eigentlich fast immer Berge, vielmehr Gebirgszüge zu überwinden. Das gilt auch für den Weg in den Norden, denn bis zum Beginn des neuen Jahrtausends kam man im Winter praktisch gar nicht von der Hauptstadt Duschanbe nach Chudschand, der zweitgrößten Stadt des Landes, weil man über Pässe auf der Höhe von über 3500 fahren musste, die zu dieser Zeit nicht passierbar waren. Mittlerweile gibt es eine privatisierte Straße mit Mautgebühren, die für tadschikische Verhältnisse happig ausfallen (für die Strecke nach Chudschand sind insgesamt 7,10€ fällig bei Durchschnittslöhnen um 180€). Möglich wurde das Ganze durch zwei gut 5 km lange Tunnel, der erste von den Iranern in den 1990er Jahren gebaut, der zweite von chinesischen Unternehmen in den 2000er Jahren. Um es vorsichtig auszudrücken: die Tunnel zu fahren ist eine Herausforderung: keine bzw. wenig Beleuchtung, Belüftung Fehlanzeige, es wird munter überholt und es steht auch gern mal Wasser im Tunnel. Also gut vorher lüften, Klima aus, und Augen auf und durch.
Dafür gibt es dann 20 km abseits der Hauptstrecke diesen wunderbaren See. Er ist nur 3,5 qm groß, aber was für ein Türkisblau hier leuchtet, was für ein Licht strahlt, ist überwältigend, fast ein bisschen magisch, Und rundrum Berge – wir gesagt der See liegt auf fast 2300, die Berge drumrum sind entsprechend 3000er. Nicht umsonst ist Alexander der Große hier aufgeschlagen, bis er von diesem See seinen Weg nach Indien fortsetzte. Wir landeten auf einem muslimisch geführten Campingplatz, dem ersten überhaupt, den wir in Tadschikistan gesehen haben. Der Chef ist eine Chefin, die den großen Platz und ihren Mann sowie das sonstige Personal fest im Griff hat und dafür sorgt, dass hier in Forsetzung sowjetischer Campingkultur nunmehr ein zeitgemäßer, sehr gepflegter tadschikischer Campingplatz enstanden ist. Es wird in kleinen Zimmern übernachtet, Zelte, Dachzelte und Wohnmobile sind die absolute Ausnahme. Der Pajero mit dem Dachzelt wurde schwer bestaunt, wir hatten eigentlich ständig neugierigen Besuch, weil man sich das mit dem Schlafen auf dem Dach nicht so recht vorstellen konnte. Der Platz war gut belegt, nicht zuletzt durch eine Gruppe Malerinnen und Maler, die sich dem Iskanderkul und seinen Bergen mit ihren Staffeleien widmeten. Dann gab es da noch die gemütlichen Pavillions, die man mieten kann, samt Teppichen und Seeblick, mit eigenem Picknick oder Essen aus dem Restaurant des Campingplatzes. Erwähnt werden muss noch der wunderbare Wasserfall, den man nach einer kleinen Flusswanderung bestaunen kann – etwas übertrieben als Niagarafälle Tadschikistans gepriesen. Trotzdem sehr, sehr schön und einmal mehr zeigend, dass die wichtigste Ressource dieses Landes sein Wasserreichtum ist.












Inge und Wilfrid
Sehr schöne Bilder vom türkisfarbenen See mit vergoldetem Alex d. G. (?). Das Ihr bestaunt würdet wundert uns nicht, wann sieht man einen Pajero, der im Erdgeschoss mit Außenterrasse, Küche usw, und im ersten Stock mit Schlafzimmer ausgerüstet ist.
Das Licht und Schattenspiel auf dem Platz ist bezaubernd und ich vermute in den Abendstunden mit einer guten Mahlzeit unvergesslich. Ein guter Lohn nach all Staub.
Weiterhin schöne Ziele und gute Fahrt.