Der Till Eulenspiegel von Buchara
Eine berühmte Figur in ganz Zentralasien ist Hodscha Nasreddin, der ein Schelm war wie Till Eulenspiegel. Ein schlagfertiger Wanderbursche, beliebt bei Hofe und beim einfachen Volk, weil er frech kein Blatt vor den Mund nahm. Da Hodscha aus Buchara kommt, steht hier eine Skulptur von ihm, um die sich zu jeder Tageszeit eine Menschentraube bildet. Natürlich bringt es auch hier Glück, den Hodscha anzufassen, es klettern Kinder auf ihm rum und es werden Fotos geschossen. Eine Geschichte vom Hodscha möchten wir euch gerne erzählen:
Es gab eine Zeit, da der Emir die Ratschläge des Hodscha sehr schätzte und ihn nicht weiterreisen lassen wollte. Eines Tages bekam der Emir einen Spiegel geschenkt und sah zum ersten Mal im Leben sein Gesicht. Er erschrak so sehr über seine eigene Hässlichkeit, dass er sich in seine Gemächer zurückzog und 1 Stunde lang weinte. Als er sich wieder erholt hatte, ließ er nach dem Hodscha schicken und bekam die Antwort, dass dieser im Innenhof sitzen und weinen würde. Der Emir ließ den Hodscha rücksichtsvoll in Ruhe und versuchte es nach ein paar Stunden noch einmal. Erneut bekam er die Antwort, dass Hodscha weint. Da verlor der Emir die Geduld und ließ den Hodscha zu sich bringen. Er fragte ihn, warum er so lange weinen würde. Hodscha antwortete: ‚Emir, ihr habt euer Gesicht kurz im Spiegel gesehen und 1 Stunde lang geweint, aber ich muss euer Gesicht den ganzen Tag lang anschauen.‘ Am nächsten Tag erlaubte ihm der Emir, weiter zu reisen.

Inge und Wilfrid
Ups, das hätte für Hodscha auch schief gehen könne. Damals war man schnell einen Kopf kürzer.
Aber eine schöne Geschichte, und ein schönes Foto.
Bitte weiter so mit viel Lokalkolorit.
Tschüss
Inge und Wilfrid